Wir sind ja noch ziemlich neu in Berlin. Natürlich entdecken wir also nicht von Anfang an ausschließlich hippe Geheimtipps im eigenen Kiez. Hin und wieder bewegen wir uns recht touristisch durch die Großstadt. So haben wir das Tempelhofer Feld für uns entdeckt.
Das frühere Flughafenareal ist schon beeindruckend groß. Da radelt man durch die große Stadt – und plötzlich liegt eine riesige Freifläche vor einem. 386 Hektar. Unfassbar viel Platz. Luise ist gleich drauf los gelaufen, kaum war sie aus dem Croozer geklettert. Mitten über die Landebahn.
Die Berliner (und Besucher aus aller Welt) nutzen das Gelände seit 2010 zum Skaten, Radfahren, Spazieren und wonach ihnen sonst so ist. Oder sie sitzen einfach bloß im Gras, liegen auf Picknickdecken und gucken in den Himmel. Es gibt auch einen Garten mitten im Park, die Anwohner des angrenzenden neuköllner Schillerkiezes pflanzen hier Gemüse an, pflegen Blumenbeete und haben überall dazwischen nette Sitzgelegenheiten gezimmert, auf denen es sich jeder gemütlich machen darf. Haben wir dann auch gleich gemacht und Luise dabei zugeguckt, wie sie eifrig eine gefundene Gießkanne von Beet zu Beet schleppte.
Regelmäßig finden größere Veranstaltungen auf dem Tempelhofer Feld statt. In diesem Jahr zum ersten Mal auch das Lollapalooza-Festival, das wir leider verpasst haben. (Immerhin haben wir ganz viel von der tollen Livemusik im Radio hören können, während wir Möbel und Kisten in unsere neue Wohnung geschleppt haben.) Vielleicht schaffen wir es ja im nächsten Jahr…
Während gefühlt überall in Berlin gebaut wird, soll das Tempelhofer Feld einem Volksentscheid sei Dank auch in Zukunft so grün bleiben, wie wir es jetzt kennengelernt haben. Neue Luxuswohnungen wird es dort nicht geben. (Wohl aber Flüchtlingsunterkünfte, zumindest vorübergehend.) Das freut uns sehr. Denn: Wir müssen unbedingt bald wieder dorthin radeln. Einen Drachen steigen lassen. Und mit dem Laufrad üben. Wo sonst haben wir schon so viel Platz?